Mohairgarne

lieb ich sehr. Und kaufe immer mal ein Knäulchen davon, wenn ich unterwegs ein Wollgeschäft sehe – und betrete. So sammeln sich dann einzelne Knäule an, denn es gibt zum Glück nicht überall dieselben Garne und Hersteller in den Läden. Auch blieb von einem Projekt ein flauschiges Alpakagarn übrig. Zeit also, alles gemeinsam zu verarbeiten. So feine Garne häkele ich sehr gerne, daher griff ich zur Häkelnadel 3,5 mm und überlegte mir, dass ich einen Überwurf für kühle Tage machen möchte.

Ich entschied mich für ein Muster und legte mit einer Farbe los. Ein simples Rechteck, mal schauen wie weit ich komme. Als das Knäuel verarbeitet war folgte in der anderen Farbe ein weiteres Rechteck, aber zur Hälfte quer an das erste gehäkelt. Leider reichte das Garn nicht so weit wie erhofft und ich musste früher als erwartet die dritte Farbe dazunehmen. Die war eigentlich nur für das Bündchen vorgesehen, aber weil ich diesen „Slipover“ nur zuhause tragen werde, darf es farblich durchaus seltsam zugehen.

Das dunkle Grau wurde dann auch wie geplant als Bündchen und für die Ausschnittkante verwendet. An den Seiten sind bisher nur Bindebänder. Vielleicht häkele ich die noch zusammen, es ist ja noch ein wenig Dunkelgrau übrig. Insgesamt ist es ein schöner, warmer Pullunder, der ungeplant und spontan entstand. Hm, irgendwie typisch für mich.

Die Garne: Extraklasse von Zitron in dunkelgrau. LL 225 m/25 g. 100 % Mohair. Setasuri von Lana Grossa in hellgrau. LL 212 m/25 g. 69 % Suri Alpaka, 31 % Seide. Super Kid Silk von Mayflower in flieder. LL 195 m/ 25 g. 76 % Mohar, 24 % Seide.

Das hier bleibt: solange der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine andauert, verweise ich für Spendenwillige auf die “Aktion Deutschland hilft”: klick

Und natürlich: Solidarität mit dem israelischen Volk!

Gehäkelt: ein Shirt

Und darüber freue ich mich ganz besonders, denn das Garn war vorher etwas anderes. Ein gestrickter Überwurf nämlich. Ich berichtete hier davon: klick. Lange her, hm? Jedenfalls lag das Ding über dem Sessel und der stand im Schlafzimmer und ich habe mich jedesmal geärgert, wenn mein Blick auf das Ding fiel. Nun fand der Sessel seinen Weg in einen anderen Raum und wurde wieder fleißig genutzt. Daher kam ein robusteres Tuch aus bedruckter Baumwolle als Überwurf zum Einsatz und das Strickteil lag ohne Aufgabe herum. Aber damit kann man doch sicher noch etwas anfangen? Ja, nämlich ganz einfach aufribbeln. Das ging sogar erstaunlich gut und schnell.

Dann überlegte ich, dass ein gehäkeltes Oberteil aus dem Garn doch ganz nett wäre und zog ein entsprechendes Büchlein aus dem Regal: „Shirts & Co. aus Bobbel häkeln“ von Veronika Hug, ich verlinke mal zu Buch7: klick. Daraus wählte ich das „Raglan Shirt Hello again“. Einige kleinere Abwandlungen mussten natürlich sein. Ich begann mit „Ovalen“ aus Luftmaschen und Stäbchen und häkelte die ersten und die letzten fünf Runden des Musters mit Doppelstäbchen. Am oberen Rand häkelte ich später noch zwei Reihen als Bündchen. Vorne sind es feste Maschen, im Nackenbereich aber Stäbchen. Die sind höher und so wollte ich das haben. Und natürlich habe ich ganz unten als Abschluss eine kleine Borte aus „liegenden Stäbchen“ angefügt. Für die Länge zählte ich weder Reihen oder Zentimeter, sondern ging nach meinen Farben vor. Ich wollte auf keinen Fall reines Weiß in meinem Shirt haben! Also endete das Teil mit drei Fäden rosa und einem Faden weiß.

Zur Erklärung: das ist ein sogenanntes „gefachtes“ Garn. Da liegen vier dünne Fäden zusammen und werden gewickelt. Zuerst sind alle in einer Farbe. Hier ein dunkles violett. Nach einigen Metern wird ein Faden abgeschnitten und eine neue Farbe dort angeknotet. Das läuft wieder einige Meter, dann wird noch ein Faden durch die neue Farbe ersetzt und so geht es immer weiter. Bis dann alle vier Fäden die neue Farbe – hier einen Fliederton – haben. Dann kommt die nächste Farbe dran – das ist hier rosa. Und danach folgt in diesem Fall noch weiß. Das ganze nennt sich „Farbverlauf“. Es sind aber eher Blockstreifen oder -abschnitte, die dabei entstehen, keine echten Farbverläufe. Bei denen wird nämlich eine Farbe immer heller und geht dann in eine andere Farbe über und die wird dann dunkler. Ich finde, bei diesen Bobbeln sieht man doch immer die Farbblöcke.

Wie dem auch sei: das Garn ist verwandelt. Und zwar in etwas, das zum einen sehr einfach zu arbeiten war. Ich häkele mit solch gefachtem Garn problemlos, aber ich hasse es, damit zu stricken. Und zum anderen ist auch noch etwas entstanden das hübsch und tragbar ist. Hätte ich schon viel eher machen sollen. Nun ist noch einiges Garn in rosa-weiß übrig. Aber irgendwann wird sich auch dafür ein Häkelprojekt finden…

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Fertig ist er

… schon seit einigen Tagen, aber das Wetter war so grau und daher das Licht so mies, dass ich den Häkelpullover nicht ablichten konnte. Versucht habe ich es, aber die Bilder waren sehr schlecht. Nun ist es wieder schön und sonnig und auf einem Ausflug hatte ich den Pulli dabei, um unterwegs einen schönen Hintergrund zu finden. Das erwies sich als unerwartet schwierig, aber schießlich fand ich auf einem Parkplatz einen Baumstamm. Na, er hätte dicker sein können, aber da das Muster sehr einfach ist, reicht der Anblick einer Hälfte – die andere sieht ja genauso aus.

Die Anleitung ist von Kristin Omdahl – hier der Link zur Ravelryseite: klick – und das Teil heißt Mesh Berry Crochet Pullover. Auf ihrer Homepage findet man den Pulli als freie Anleitung hier: klick. Was ich verändert habe sind die Abschlusskanten. Ich mag es halt gerne ein bisschen verspielter.

Und weil ich ein ganz anderes Garn nahm, sieht mein Häkelbild ganz anders aus. Verwendet habe ich das Lacegarn von der Wollmeise, das ist 100 % Wolle mit einer Lauflänge von 525 m/100 g. Der Pullover wiegt 295 g, verbraucht habe ich also fast einen ganzen Strang – denn diese Meisen wiegen 300 g.

Gehäkelt mit Nadelstärke 3,5 mm war das Teil nach knapp 5 Wochen fertig. Als Raglan von oben und daher nahtlos in Runden ging das also für mich ziemlich zügig und machte auch viel Freude. Nur den unteren Rand häkelte ich in Reihen. Die Anzahl der zu vernähenden Fäden war trotzdem übersichtlich. Aber das macht mir eh nicht viel aus, es gehört halt einfach dazu. Ich bin sehr zufrieden.