Einen Balsam

… rührte ich mir. Das ist ein wasserfreies Hautpflegeprodukt, besteht also nur aus Fetten, Ölen und evtl. Wachs und muss daher nicht konserviert werden. Man kann da recht frei experimentieren und ausprobieren, welche Zutaten einem gefallen, gut einziehen und fein pflegen. Allerdings unterscheide ich zwischen einem Balsam für die Gesichtspflege und einem für die Füße. Beides rührte ich, aber heute gehts um meinen Fußbalsam. Da kann eigentlich alles rein, was da ist. Meine Füße sind nicht anspruchsvoll – sie brauchen Pflege, klar – aber sie benötigen keine speziellen Wirkstoffe wie Urea gegen Verhornungen.

Jetzt, in der kalten Jahreszeit, trage ich wieder täglich Wollsocken. Die sind i.d.R. aus sog. Sockengarn gestrickt (nicht von mir ) und bestehen daher zu 75 % aus Wolle, der Rest ist Polyamid. Diese Wolle hat für mich den großen Vorteil, dass die Füße warm bleiben, auch wenn ein Schuh undicht ist und Wasser oder Schnee durchdringen. Schon erlebt und zum Teil rührt daher meine Begeisterung für Wollsocken! Leider hat die Wolle aber auch einen kleinen Nachteil: sie trocknet meine Füße aus. Und deshalb wende ich einmal pro Woche eine intensive Pflege an, ziehe dann Baumwollsöckchen über und gehe so ins Bett. Später wirds mir dann zu warm und ich ziehe die Socken wieder aus. Aber die Pflege wirkte ja schon.

Lange Vorrede, aber was ich damit sagen will: es ist ziemlich egal, welche Fett-Öl-Wachs-Kombination ich mixe. Gepflegt werden die Füße damit und für mich ist das ausreichend. Ich schaue also einfach, was da ist und vielleicht auch mal verbraucht werden sollte und rühre dann los. Unterwegs muss natürlich eine “Gelierprobe” sein, denn knüppelhart soll der Balsam nicht sein, sondern schön cremig. Ganz brav wird alles aufgeschrieben und abgewogen. Trotzdem wiederhole ich selten meine Rezepte, ich habe so viel Spaß am freien rühren!

Benzoebalsam für gepflegte Winterfüße

  • 5 g Bienenwachs
  • 5 g Sojawachs (oder 2,5 g Bienenwachs)
  • 17 g Olivenöl
  • 10 g Rapsöl (oder anderes Pflanzenöl nach Wahl)
  • 9 g Wollwachs (Lanolin wasserfrei)
  • 7 g Rapsbutter (oder Sheabutter)
  • 10 Tr. äÖ nach Wahl (ich nahm Benzoe abs. Siam 80 % ÄÖ gelöst in Alkohol, fertig gekaufte Mischung)

Das Sojawachs ist relativ weich, hat einen niedrigen Schmelzpunkt. Wenn man stattdessen Bienenwachs nimmt, braucht man vermutlich nur die Hälfte. Ich hatte Rapsbutter, aber Sheabutter wäre natürlich perfekt. Und die Beduftung – hier Benzoe – ist wie immer frei wählbar. Nutze was du hast – so ging ich vor.

Alles (natürlich ohne den Duft) im Wasserbad zusammen schmelzen, rausnehmen und beim abkühlen immer wieder umrühren. Wenn der Balsam trübe wird und langsam anzieht, das äth. Öl unterrühren und in die Aufbewahrung umfüllen. Weiter entspannt mit einem Spatel o.ä. rühren, bis es fest genug ist, dass das Benzoe nicht absinkt. Das Zeug hat nämlich die Tendenz, sich am Boden abzusetzen. Und es ist braun – die kleinen Punkte sind fein verteiltes Benzoe. Meinen Füßen ist das egal. Ich nutze den Balsam nach einer Dusche bzw. einem Bad und verbinde das eincremen nach Möglichkeit mit einer kleinen Fußmassage. Aber manchmal will ich auch einfach nur schnell ins Bett.

Zum rühren nutze ich übrigens einen sehr schmalen, biegsamen Silikonspatel. Und weil ich den Balsam in eine sehr große Glasdose füllte, habe ich dort kalt gerührt und nicht im Wasserbadglas. Noch eine letzte Anmerkung: Benzoe ist spürbar als minikleine Sandkörnchen. Das sorgfältige kalt rühren und sandige Gefühl entfällt aber bei der Verwendung ätherischer Öle. Die mischen sich gut mit den Fetten und sinken nicht ab. Trotzdem mag ich meinen Balsam!

Zum Abschluss noch ein Bild. Die Herbstsonne steht schon tief über dem See – übrigens ist das Kranichfoto auch während dieses Spazierganges entstanden. Da kamen etliche Keile geflogen, davon zeige ich demnächst noch mehr. Leider waren sie ziemlich weit oben….

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