….da fragt man sich natürlich, ob es auch fleißige Kekse gibt.
Mhm, bei mir nicht – die liegen immer faul herum.
Die Überschrift müsste also lauten “faule Bäckerin”. Aber den Keksen sieht man es an, dass ich faul war. Zu faul, den Teig auszustechen. Für eins der Rezepte ist das auch so vorgesehen, das ist nämlich aus einem “Für Faule” Backbuch.
Da wird also der Teig gleich auf Backpapier ausgerollt, dann in Stücke geschnitten, ein frisches Blatt Backpapier aufgelegt, alles gewendet – so dass die Teigstücke jetzt auf dem frischen Papier liegen – das Ganze auf ein Blech gezogen, die Stücke etwas auseinander geschoben und dann ab damit in den Ofen. Diese Plätzchen heißen übrigens “Gewürzstreifen”. Die Sache mit dem frischen Backpapier ließ ich aber aus – ausrollen, schneiden, auseinander ziehen: alles auf demselben Blatt Papier. Dasselbe machte ich mit den Schokokeksen (dort steht deren Rezept). Für beide Sorten rührte ich einen einfachen Zuckerguss aus Wasser und Puderzucker. Die Gewürzkekse bekamen dann noch bunte Zuckerstreusel, weil die eben vorhanden sind und auch gut passen.
Rezept Gewürzstreifen:
- 100 g Fett (Butter, Kokosfett….)
- 60 g Zucker (inkl. Vanillezucker)
- 1 EL Honig
- 150 g Mehl
- 1 TL Lebkuchen- oder Spekulatiusgewürz (hier: Hildegardmischung von Sonnentor)
Alles verkneten, ausrollen auf Backpapier, in Stücke teilen und diese etwas auseinander ziehen, backen.
Bei mir waren natürlich beide Sorten gleichzeitig im Ofen. Daher nur bei 160° C gebacken, ca. 20 min. Abkühlen lassen, evtl. mit Zuckerguss dekorieren. Im Original wird vor dem backen Hagelzucker auf die Gewürzstangen gestreut.
Und weil das faule backen so richtig mein Ding ist, versuchte ich mich an faulen Zimtstreifen – das Rezept sieht natürlich Zimtsterne vor, aber wer jemals solch klebrigen Zimtsternteig verarbeitete, weiß um die Schwierigkeiten.
Außerdem reduzierte ich den Zucker, denn zu viel muss ja auch nicht sein und die Marzipanrohmasse bringt schon ordentlich Süße mit. Mir war es ganz neu, dass man Marzipan in Zimtsternteig verarbeitet, aber gerade das war so reizvoll – ich liebe Marzipan – und musste unbedingt ausprobiert werden. 
Rezept Zimtstreifen:
Teig:
- 150 g Marzipanrohmasse
- 1 Ei
- 50 g Puderzucker
- 2 TL gemahlenen Ceylonzimt (ich bevorzuge Ceylon, andere greifen zu Cassia)
- 200 g gemahlene Mandeln + 2 – 3 EL gem. Mandeln zum ausrollen
Guss
- 1 Eiweiß
- 120 g Puderzucker
Für den Teig die Marzipanmasse reiben und mit dem Ei gründlich verkneten – ich streifte mir dazu einen Einmal-Handschuh über, ökologisch nicht korrekt, aber sehr angenehm
– und dann die Mandeln, den Zimt und den Puderzucker einarbeiten. Jetzt den Guss zubereiten: das Eiweiß zu Schnee schlagen (Handmixer, Rührbesen) und nach und nach den Puderzucker untermixen.
Auf ein Backpapier gemahlene Mandeln streuen, Teig drauf, mit Klarsichtfolie abdecken und ausrollen. Hm, wenn ich so überlege…. es ist einfacher, den Teig auf zwei Backbleche zu verteilen. Also ausrollen, auf jeder Teighälfte den entsprechenden Anteil des Gusses verstreichen und dann den Teig in Streifen schneiden, diese etwas auseinander ziehen und bei milden 140° C Umluft für ca. 15 – 20 min backen. Der Guss soll hell bleiben und die Kekse selber sind weich.
Und was machen wir mit dem Eigelb, dass übrig blieb? Faule Butterplätzchen.
Das ist ein Standardbutterplätzchenrezept. Der Teig wird nun aber nicht ausgestochen, sondern “faul” zu einer Rolle geformt und darf im Kühlschrank ruhen, bis er fest ist. Dann wird er in Scheiben geschnitten und gebacken. Da ich eine frische Vanilleschote für Vanillezucker brauchte, kratzte ich die Körnchen aus dem Inneren und gab sie mit zur Butter – also sind dies sehr feine Vanille-Butter-Plätzchen mit schwarzen Vanillepünktchen. 
Rezept Butterplätzchen:
- 80 g Butter schaumig rühren
- 1 Eigelb und
- 40 g Puderzucker untermixen.
- Vanillearoma/Inneres einer Vanilleschote zufügen und dann
- 130 g Mehl unterkneten.