Weiches zartes Garn

wurde zu einem weichen großen Tuch verstrickt. Im Lauf einiger Monate kam ich hin und wieder in ein Wollgeschäft (dort gab es auch Tee, wir mussten da also regelmäßig hin) und nahm manchmal ein Knäuel Setasuri von Lana Grossa mit. Das ist ein zartes, kuschelweiches Garn aus 69 % Alpaka und 31 % Seide. Die Lauflänge beträgt 212 Meter auf 25 Gramm. Ich hatte zweimal grau und einmal Beerentöne gekauft. Dann lag das wunderbare Garn lange Zeit in meinem Vorrat. Und eines Tages beschloss ich, nun aber ein Tuch daraus zu stricken. Denn ich liebe es, so zarte, flauschige Garne zu verstricken!

Zwei Farben, das spricht ja immer für eine Borte und einen Hauptteil. Aber zuerst musste ich überlegen, welche Form ich überhaupt wollte: rechteckig, quadratisch, dreieckig, rund, halbrund – soviele Möglichkeiten! Die Wahl fiel auf ein Rechteck. Nun mag ich leider gar nicht gerne Dutzende von Maschen anschlagen, zumal mein Anschlag oft eher fest ist. Aber zwei Quadrate geben ja auch ein Rechteck und da ich zwei Knäule in Grau hatte, konnte ich mit jedem ein Viereck stricken. Schön in Runden, wie ich es gerne mag, und einfach so groß, wie es das Garn eben hergibt.

Gesagt, getan. Wobei sich das “getan” über einige Wochen hinzog. Mein schwarzes Mohairtuch kam dazwischen und ein bisschen Kleinkram auch noch. Aber irgendwann war es geschafft. Alle Maschen gezählt, ob die Quadrate auch genau gleich sind und dann an beiden Teilen gemeinsam eine Seite mit dem sog. “3-Needle-bind-off” abgekettet. Das ergibt eine Naht ohne nähen, muss aber schön locker erfolgen. Ich wechselte zu einer sehr dicken Stricknadel dafür.

Weil noch genügend graues Garn übrig war, kamen also noch ein paar Runden in dieser Farbe herum. Und dann war das Beerenknäuel dran. Nach einigen weiteren Runden kettete ich eine lange Seite in Beere mit einem I-cord ab, einer Kordel um es auf deutsch zu sagen. Damit die sehr locker wird, habe ich immer wieder Reihen ohne abketten eingefügt.

Wie nun weiter? Erst einmal wälzte ich jetzt Bücher mit Abschlussborten. Stricken oder häkeln? Nach langem suchen und überlegen entschied ich mich für eine gestrickte kleine Rüsche. Erst jede zweite Masche verdoppelt und dann in Reihen hin und her, bis das Garn fast aufgebraucht war. Locker abgehäkelt, Tuch gewaschen, alle Fäden vernäht, fertig.

Die ersten Bilder knipste ich auf einem Waldfriedhof, aber es war an diesem trüben Tag mit vielen Wolken recht dunkel unter den Bäumen, so dass die Farben nicht gut getroffen sind. Interessant fand ich, dass hier die Schilder mit den Namen und Lebensdaten der Verstorbenen nicht an die Bäume genagelt werden, sondern Holzstelen dort stehen, auf denen auch die Nummer des Baumes und darunter eben die Plaketten mit den Daten sind. Es ist ein städtischer Waldfriedhof, kein Privatwald.

Mein Tuch lag schon als Schal ganz warm und weich um meinen Hals. Ich bin sehr zufrieden!

Das hier bleibt: solange der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine andauert, verweise ich für Spendenwillige auf die “Aktion Deutschland hilft”: klick

Und natürlich: Solidarität mit Israel!

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