Ein bisschen Herbst

Und schon ist der Herbst im Endspurt und die Vorweihnachtszeit nähert sich mit Riesenschritten! Daher noch schnell einige Bilder, die ich im goldenen Oktober machte. Denn es gab ja nicht nur Sturm und Regen, sondern auch wunderbar sonnige Tage in diesem Monat!

Hier lagen am Wegesrand viele helle abgebrochene Schwungfedern. Mehr war nicht zu sehen. Ich frage mich, welches Drama sich da abgespielt hat….

An einem Tag besuchten wir einen Friedhof. Einige der Gräber sind schon sehr alt und die Grabsteine sind z.T. wunderschön und aufwändig dekoriert. Manche Grabmale zeigen Engel und trauernde Frauen – Trauer ist weiblich, das war mein Eindruck. Vielleicht fehlt mir da einfach Hintergrundwissen….

Erstaunt hat mich die Dekoration auf neueren Gräbern. Dass dort öfter kleine Engelfiguren u.ä. aufgestellt werden, weiß ich ja – aber dieser Lebensbaum, die kleine Laterne und das Vogelbad gehörten scheinbar zum Grabstein und waren darauf befestigt. Sehr hübsch finde ich das.

Leider war es ausgerechnet an dem Tag sehr trübe, als wir zu den Kranichen fuhren. Vor zwei Jahren hatten wir ja unglaubliches Wetter- und Kranichglück. Nun, dieses Mal erblickten wir zwar sehr viele Kraniche – die meisten standen aber auf Wiesen und Feldern weiter entfernt. Allerdings herrscht an diesen Plätzen ein ständiges Hin und Her. Es fliegen Kraniche fort und andere kommen dazu. Die Fluchtdistanz dieser wundervollen Tiere liegt bei 200 – 300 m und weil ich die Vögel auf keinen Fall aufscheuchen möchte, bleibe ich natürlich immer in großer Entfernung stehen. Ich kann nicht abschätzen wie weit das ist. Zu weit für mein Kameraobjektiv, aber wichtiger als schöne Bilder zu machen ist es ja, die Tiere nicht zu beunruhigen. Nun, davon ein andermal mehr, denn Kraniche bekommen natürlich einen eigenen Post!

Für heute schließe ich mit einem fröhlichen dumpfen Happy Halloween!

Und noch mehr

Zootiere! Was ihr da als Titelbild seht, ist eine Zebramanguste. Wer nun denkt: sieht ja fast wie ein Erdmännchen aus, der liegt richtig: beide Arten gehören zu den Mangusten.

Hier nun Zebramangusten:

Die Gänse und Hühner liefen auf einem Bauernhofgelände frei herum. Die schnatternde Schar kam deshalb so nah, weil ich da saß und gerade etwas gegessen habe. Sie hätten wohl gerne mal probiert. Schilder warnten davor, dass die Gänse zwicken können. Also die Hände immer schön ausser Reichweite halten!

Eine Frau Gepard mit ihren beiden Töchtern lebt in diesem Tierpark. Sie wurden gerade gefüttert – wir sahen ja etliche Fütterungen: es werden aber keine festen Zeiten dafür angegeben, es gibt keine „Schaufütterungen“ derzeit. Allerdings müssen die Tiere irgendwann halt ihre Mahlzeiten bekommen und manchmal waren wir eben zufällig gerade anwesend. Die Gänsegeier erhielten auch etwas, als wir vor ihrer Voliere standen – ich habe auch erkannt, welches beliebte Heimtier es war…. Aber zurück zu den schnellen Raubkatzen. Wir standen vor einer Plexiglasscheibe, als das Futter kam.

Und da kam doch eine Katze auf uns zu und setzte sich dann direkt vor die Scheibe und schaute an mir vorbei. Es war einfach beeindruckend, dem Tier so nah zu sein. Hier kommt sie:

Direkt hinter der Scheibe sitzend knipste ich sie zwar auch, aber die Spiegelungen waren sehr stark, daher kein Bild davon.

Das Gehege der Nashörner kann man auf einer kleinen Brücke überqueren. Äh, ja, eine Brücke aus Gitterstahl…. Da meldet sich meine Höhenangst, aber ich war tapfer und blickte nicht nach unten. Die Stufen hinauf waren unterlegt, hätte ich da durchgucken können, wäre die Sache schwieriger gewesen. Aber so ging ich flott hinauf – und erkannte erst oben, dass die Brücke „durchsichtig“ ist. Naja, nicht hingucken, gab ja genug anderes zu sehen. Frau Nashorn schützte ihr Kind vor meinen neugierigen Blicken.

Jetzt werfen wir noch einen Blick auf eine Sorte Hörnchen – es sind die Kap-Borstenhörnchen. Die wohnen – so steht es auf einem Schild – manchmal mit Erdmännchen im selben unterirdischen, weit verzweigten Bau. Aber manchmal erbeutet so ein niedliches Erdmännchen auch mal ein süßes Hörnchen!! Hier im Zoo bewohnen die Erdmännchen und Hörnchen natürlich getrennte Gehege. Aber die kleinen Raubtiere zeige ich dann ausführlich im nächsten Post.

Das Futter bekamen die Hörnchen im Innengehege, draußen war es aber auch sehr schön:

Slipover

Inzwischen hat uns der Herbst so richtig im Griff – es regnet immer wieder und ist sehr kühl geworden. Immer mehr Blätter verfärben sich – wenn auch nur wenige so herrlich rot wie die Pfaffenhütchen – und bald raschelt das Laub wieder unter meinen Schuhen, wenn ich durch den Wald gehe. Die Zeit der warmen Wollsocken hat begonnen. Sofern es nicht wieder wochenlang dauerregnet, finde ich den Herbst nicht sooo schlimm. Zwar mag ich die warme Jahreszeit lieber, aber das es vier unterschiedliche Jahreszeiten gibt, gefällt mir sehr.

Der Titel sagt aber „Slipover“ – was ist das? Früher hieß es Pullunder, jetzt kommt das Teil unter einem neuen Namen wieder. Na, das kennen wir ja schon von anderen Dingen. Letztlich ist es mir auch egal, wie das Dingens genannt wird. Ich habe mal wieder gehäkelt, weil ich da ein gleichmäßiges Maschenbild produziere. Ich stricke ja sehr locker, für Kleidungsstücke ist das nicht optimal, weil sich die Teile dann aushängen und die Form verlieren können. Das häkeln auch noch schneller geht, sei nur am Rande erwähnt… Jedenfalls ist so ein wärmendes „Schlüpfrein“ für diese ungemütliche Jahreszeit doch genau richtig!

Vor etlichen Jahren kaufte ich zwei Stränge eines handgefärbten Sockengarnes, um damit etwas Größeres anfertigen zu können. Tja und dann kam es wie so oft: sie wurden gewickelt und dann lagen sie und lagen und lagen. Vor ein paar Wochen studierte ich dann Westen und Pullunder auf Ravelry – wieviele Meter Garn werden verbraucht, wenn man größer als XS trägt? Und siehe da: 800 m können ausreichen.

Nun weiß ich zweierlei: häkeln verbraucht mehr Garn als stricken und manche Muster fressen mehr Meter als andere. Aber dass das Grannymuster sooo viel mehr verbraucht als einfache Stäbchen und Luftmaschen hätte ich doch nicht gedacht. Zuerst entstand nämlich das Rückenteil – ein Grannyquadrat = ein Strang Wolle. Uh, das wird aber knapp. Für das Quadratvorderteil wählte ich aus reinem Spaß an der Abwechslung ein anderes Muster. Und dann war das Teil genauso groß wie das erste und es war noch jede Menge Garn übrig!

Das war sehr gut, denn so konnte ich die Teile mit festen Maschen und Luftmaschen zusammen häkeln und hatte dann noch reichlich Garn um nach unten zu verlängern – und dann gab es noch Luftmaschenbänder für die Seiten und die letzten Meter der Wolle liegen nun im Restekorb.

Das Ding ist also sehr simpel aufgebaut: zwei Quadrate, oben an der „Schulter“ zusammen genäht oder gehäkelt, an den Seiten ebenfalls – Hals- und Armausschnitte natürlich offen lassen – und wer mag, kann die Saumkanten mit einer Kante behäkeln oder die Seitenschlitze mit Bändern schnüren oder oben einen Kragen anhäkeln oder Ärmel….. Weil ich die Quadrate von der Mitte nach außen häkelte, brauchte ich keine Maschenprobe, sondern konnte einfach schauen, ob eine Kante lang genug ist. Natürlich könnte man nach demelben Prinzip einen Pullunder auch stricken.

Das knipsen gestaltete sich sehr schwierig… An der Frau wollte ich nicht, denn dazu hätte ich mich umziehen müssen -faulbin- und draußen bei Wind und Regen fand ich auch nicht reizvoll. Also bei Kunstlicht im Zimmer auf dem Fußboden – zum besseren Kontrast legte ich ein Stück Pannesamt unter. Auf dem folgenden Foto sind die Farben auf meinem Monitor sehr gut getroffen:

Das Garn ist ein Sockengarn aus 75 % Blue Faced Leicester (das ist eine Schafrasse) und 25 % Polyamid mit einer LL von 400 m/100 g. Knapp zwei Stränge des handgefärbten Garnes (die Färberin hat sich inzwischen in Skudderia umbenannt) habe ich verarbeitet.

Mehr Zoo

Jetzt geht es aber mit den tierischen Bewohnern weiter. In diesem Tierpark gibt es einige Gehege, die man auf Wegen durchqueren kann.

Dieser Berberaffe scheint nicht begeistert davon zu sein, dass wir seinen Weg kreuzen. Seine Angehörigen dösen in der Sonne oder pflegen sich gegenseitig.

Auch die Waldrappe in ihrer Voliere dürfen besucht werden. Sie flogen immer wieder zum Felsen – es gab Futter – und zurück auf die schwankenden Äste, die von der Decke herabhingen. Das dunkle Gefieder leuchtet grün und violett in der Sonne – wie herrlich! Wer mehr über die interessanten Vögel wissen möchte, kann auf Wikipedia nachlesen: klick zum Waldrapp

Diesen Vietnam-Sika-Hirsch und das Damwild kann man sogar füttern, es steht ein Futterautomat im Gehege. Wir bedienten diesen aber nicht und waren daher uninteressant.

Die Präriehunde hatten ebenfalls gerade ihr Futter bekommen. Und während einige sich gemeinsam zum Mahl begaben, zog ein anderer es vor, eine Schüssel ganz für sich allein zu haben.

Und nun noch einige Wolllieferanten. Das Unterfell von Yak (unten rechts) und einigen Ziegenarten (Angoraziege = Mohair, Kaschmir!) wird auch in der Textilbranche genutzt. Diese Ziege gehört einer Rasse an, deren Haar für Teppiche verwendet wurde, wie ein Schild besagt. Yakhaar ist auch in einem meiner Loops enthalten und Kamelhaar mit Seide habe ich erst kürzlich zu einem Tuch verstrickt. Und natürlich freue ich mich über alle meine Mohairtücher!

Für heute nur noch das wunderschöne Chamäleon, das seinen Schwanz so hübsch einkringelte, und demnächst folgt noch mehr!

Creme für kalte Tage

Es liegen einige nasskalte Tage hinter uns. So kalt, dass ich das Bedürfnis nach einer sehr reichhaltigen Pflege mit viiiel Wollwachs darin hatte. Und weil fast alle Zutaten in meinem Rohstoffregal stehen, konnte ich sofort losrühren. Schon zu Beginn des Jahres stellte ich euch die einfache Lanolincreme vor – klick – und nun mixte ich wieder so eine Cremelotion.

Das Rezept lag neben mir, aber dann waren es doch etwas andere Mengen. Das spielt keine große Rolle, solange die Fettphase bei oder über 50 % liegt und genügend Lanolin enthalten ist. Wer aber gerne genaue Angaben in Prozent möchte, guckt bitte in den oben verlinkten Beitrag. Hier kommt meine Rührerei in Gramm – und weil es 60 g sind, kann man da auch nix einfach hochrechnen. Beim nachträglichen ausrechnen kam ich auf so spannende Zahlen wie 8,3 % – daher hab ich es dann lieber gelassen.

Lanolinlotioncreme

Fettphase:

  • 11 g Wollwachs (Wollfett, Lanolin anhydrit)
  • 10 g Avocadoöl, grün
  • 5 g Rapsbutter
  • 4 g Shea nilotica
  • 5 g Squalan

Wasserphase:

  • 20 g Wasser
  • 2 g Glyzerin
  • 3 g Tinktur (96 %)

Weil ich bei meiner neuen Charge keine Sheabutter hatte, griff ich zur Rapsbutter. Als Öle wählte ich Squalan als leichte Komponente und Shea nilotica (nicht mit der „normalen“ Shea paradoxa verwechseln – anderes Fettsäurespektrum). Das Avocadoöl muss sein, ich liebe es einfach! Und die Lanolinmenge habe ich ein klein wenig erhöht. Insgesamt ist diese Creme sehr weich und würde sich in einem Spender sehr gut machen.

Herstellung: Fettphase und Wasserphase getrennt in zwei Gläser geben und in einem leicht warmen Wasserbad schmelzen bzw. erwärmen. Dann aus dem Wasserbad nehmen, das Wasser zum Fett gießen und mit einem Handmixer, bestückt mit einem Knethaken, einige Minuten lang auf kleinster Stufe kalt rühren. Dabei verbinden sich alle Bestandteile. Nach Wunsch kann man noch ein paar Tropfen ätherisches Öl zugeben. Man rechnet höchstens 1 Tr. äÖ auf 10 g Creme. Aber nur sanfte Öle wie Lavendel darf man so dosieren. Von intensiven Düften wie z.B. Rose braucht man viel weniger! Und dann gibts noch hautreizende ätherische Öle… Also das ist ein großes Thema für sich, das will ich hier nicht ausbreiten. Mit einer zurückhaltenden Beduftung ist man auf der sicheren Seite.

Diese Creme hält vermutlich ca. 6 – 8 Wochen. Es ist eine W/O und weil die Wasserphase innen ist, verkeimt sie nicht so schnell. Trotzdem muss man natürlich auf eine hygienische Entnahme achten.

Gestern schien zwischen all den Wolken auch mal die Sonne! Da zog es mich in die Natur, so dass ich sonnige Herbstbilder zeigen kann. Kühl war es aber doch und meine fettreiche Creme kam als Tagespflege gerade recht. Abends nach einer sanften Reinigung benötige ich dann keine weitere Pflege. Aber da ist jede Haut anders.

Und demnächst geht es natürlich mit Bildern aus dem Zoo weiter.